Über
Chris Markers prominenten und vielgeliebten Foto-Film La Jetée (1962) hinaus gibt es eine Vielzahl von Filmemacher_innen und
Künstler_innen, die mit diesem Format experimentieren und einen Film aus Standbildern zusammensetzen.
Die
analoge Fotografie – oder, von dieser abgeleitet, die Zeichnung – dient dabei als Grundbaustein der Filme und betont die Materialität
der Einzelbilder. Diese Foto-Filme können gerade durch das Spiel zwischen Herstellung und Brechung der filmischen Bewegungsillusion
zu affizierenden und eindrücklichen Artefakten werden. Sie erstellen imaginäre Archive, schreiben intime Geschichten und stoßen
eine Reflexion über das Medium und die Entstehungsprozesse von Bildern selbst an. Formal und thematisch bewegen sich die Arbeiten
damit nahe am Format des (Familien-)Fotoalbums – einem privilegierten und mit Gefühlen aufgeladenen Erinnerungsobjekt, das
die eigenen Herkünfte mitkonstruiert.
ProgrammLebohang Kganye, Pied Piper, 2014, 3
min
Aykan Safoğlu, Off-White Tulips, 2013, 24 min
Anna Faroqui, Ein gewöhnliches Leben (A Common Life), 2006, 26
min
Hubert Fichte, Leonore Mau, Der Tag eines unständigen Hafenarbeiters, 1966, 16 min
Thenjiwe Niki Nkosi, The
Beginning of Stories (Part I of many), 2017, 10 min
Vorgestellt von Marietta Kesting (Angewandte, Kunstgeschichte).
Alle Infos sind auch hier
https://www.mumok.at/de/events/moving-stills-affective-archives