Die interdisziplinäre Vortragsreihe "KUNST - FORSCHUNG - GESCHLECHT" an der Universität für angewandte
Kunst Wien trägt im Studienjahr 2018/19 den Titel "Re/boot: Widerständigkeiten und Solidaritäten (neu) performen. Performing
Resistances and Solidarities Anew."
Ausgehend von einem von Abgrenzung bestimmten derzeitigen
politischen und sozialen Klima und dem Abbau von sozialstaatlichen Strukturen wird im Rahmen der disziplinenübergreifenden
Vortragsreihe über Widerständigkeiten und Solidaritäten nachgedacht. Als wesentliche Bestandteile historischer geschlechterpolitischer
Kämpfe sollen diese in Erinnerung gerufen und neu bedacht werden. Neben den Konzepten selbst werden sowohl realpolitische
als auch subversive Strategien wider die sich verhärtenden Strukturen Thema sein, ebenso wie Instrumente gegen Diffamierung,
Alternativen zur Organisation in Form von Projekten, das politische Potenzial des Erotischen und Affektiven in Aktivismen
und künstlerischen Interventionen. Es wird von Strategien, Aktionsformen und utopischen Vorstößen berichtet werden, mit Hilfe
derer lebbare, vielfältige, unerschrockene, unterstützende, gemeinsame, geteilte Räume und Ressourcen geschaffen wurden oder
geschaffen werden können.
Wissenschaftlicher Beirat: Maria Bussmann, Marion Elias, Edith Futscher, Renée Gadsden,
Barbara Graf, Kristina Pia Hofer, Doris Löffler, Anna Spohn
Studierende können die Vortragsreihe als Lehrveranstaltung
(Lehrveranstaltungsleitung: Edith Futscher ) semesterweise absolvieren.
Organisation: Abteilung für Genderangelegenheiten
Kontakt:
gender@uni-ak.ac.atJenseits von Wut und Hass.
Versammlungen
queerer Körper des Widerstands.Als Anfang der 2000er Jahre in den Geistes- und Sozialwissenschaften der
affective turn ausgerufen wurde, haben diesen Befreiungsschlag von einem rein vernunftgeleiteten, Körper verdrängenden Wissensdispositiv
viele queer-feministische Autor*innen affirmativ begleitet. Der Vortrag stellt eine kritische Analyse der Potentiale und Gefahren
der Freilegung des Affektiven, Körperlichen – als Vulnerables, Widerständiges, Begehrendes – für queer-feministische Widerstands-
und Solidarisierungspraxen dar und wendet sich mit Judith Butler der Frage zu "[...], wie sich die Menschen noch begeistern
lassen außer durch Wut und Hass." Die sich versammelnden Körper in Butlers Anmerkungen zu einer performativen Theorie der
Versammlung folgen ihrem Zug zu- und nicht gegeneinander. Ihre Kraft entwickeln sie dort, wo sie mit-einander sind. Eine Wende,
die im Körper ein kritisch-theoretisches, aber auch politisch-praktisches Potenzial sieht in Hinblick auf die Frage, wie sich
heute ein neues "wir" formulieren lässt, das neue politische Allianzen ermöglicht. Allianzen affirmierender Affekte des Gemeinsamen
wie des Konflikthaften.
Dr.in Elisabeth Schäfer ist queer-feministische Philosophin und externe
Lehrbeauftragte national und international, u. a. am Institut für Philosophie der Universität Wien. Sie arbeitet an der Schnittstelle
von Kunst und Philosophie. Derzeit schreibt sie an ihrer Habilitation zum Thema: "Writing Matters: Trans-Sensible Exposures.
Writing as Arts-based Research".
http://dieangewandte.at/kfg/schaeferhttps://www.facebook.com/events/244964299436897/