Die
Veranstaltung findet im Zusammenwirken mit dem Projekt AGONART Institut für Politikwissenschaften der Universität Wien statt.
Kuratierung: Michael Wimmer im Zusammenwirken mit Anke Schad-Spindler, Martin Fritz und Aron Weigl
Der
österreichische Kulturbetrieb steht nach einem Jahr Pandemie vor der größten Existenzkrise seit dem Beginn der Zweiten Republik.
Spätestens mit den Regierungsbeschlüssen zur temporären Schließung des Kulturbetriebs sind viele Selbstverständlichkeiten
ins Wanken geraten. Während die einen noch auf eine baldige Rückkehr zu einer Normalität hoffen, sehen andere in der Krise
eine Möglichkeit, Kulturpolitik und Kulturbetrieb neu zu gestalten.
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Meeting-ID:
695 8954 5773
Kenncode: 825177
Diese Veranstaltung widmet sich vorranging den Fragen, welche Konfliktlinien
innerhalb und rund um den Kulturbetrieb existieren, wer davon betroffen ist, wie diese kulturpolitisch produktiv gemacht werden
können und welche Perspektiven künftig stärker in Entscheidungen einbezogen werden sollten. Ziel des Symposiums ist es, gemeinsam
mit den Teilnehmer*innen den Blick für die Vielfalt der kulturpolitischen Interventionsmöglichkeiten zu öffnen und so eine
inhaltliche Neubegründung zu versuchen.
Anhand von vier Problemstellungen wird dazu
eingeladen, den kulturpolitischen Blick nach vorne zu richten. Die vier Themen können von den Teilnehmenden vertieft, erweitert
und ergänzt werden.
- Öffentlichkeit: In diesem Themenkomplex wird die Produktionsorientierung
von Kulturpolitik hinterfragt und um den Aspekt des Publikums und damit der Wiedergewinnung kultureller Öffentlichkeiten ergänzt
werden. Inwiefern kann der Kulturbetrieb Orte der Vergemeinschaftung schaffen, in denen sich Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit
begegnen, sich austauschen, sich streiten, mitreden und mitentscheiden?
- Gerechtigkeit: Trotz der prekären Arbeitsbedingungen
vieler im Kulturbereich Tätigen wurde das Problem der Ungleichheit und damit der mangelnden Gerechtigkeit seiner Strukturen
und Angebote bislang nur marginal thematisiert. Neue politische Bewegungen bringen das Thema der Gerechtigkeit in einer ungerecht
verfassten Welt wieder auf die Tagesordnung. Wie kann der Kulturbetrieb mit diesen immanenten wie gesellschaftlichen Ungleichheiten
umgehen und diese neu verhandeln?
- Einschlüsse und Ausschlüsse: Staatliche Kulturpolitik verteilt ihre Aufmerksamkeit
sehr ungleich auf die Vielzahl der Akteur*innen. Während ausgewählte Institutionen auf gute und ausreichende öffentliche Förderung
zählen können, ist es für freie Initiativen ungleich schwieriger, sich zu etablieren. Andere wiederum agieren gleich ganz
unter dem Radar jeglicher kulturpolitischer Maßnahmen. Ähnliches lässt sich für das Publikum sagen, dessen aktuelles Ausbleiben
den Doppelcharakter kulturpolitischer Entscheidungen zugunsten des Einschlusses aber auch der Ausgrenzung noch einmal überdeutlich
macht.
- Über/Leben: Im Themenkomplex „Über/Leben“ soll der Frage nachgegangen werden, welche Erwartungen zivilgesellschaftliche
Initiativen aus dem Sozial-, Gesundheits- und Umweltbereich an den Kulturbetrieb stellen. Welchen Beitrag vermag der Kulturbetrieb
bei der Bearbeitung der Gesundheits- oder der Ökologiekrise leisten? Wie kann Kulturpolitik ökologische, gesundheitliche und
soziale Fragen integrieren?
Die diesjährige Ausgabe des Symposiums möchte sich nicht auf die Präsentation
einzelner Positionen beschränken. Stattdessen hat sich die Veranstaltung zum Ziel gesetzt, die Teilnehmer*innen miteinander
ins Gespräch zu bringen, wenn nötig Konflikten nicht auszuweichen und ein Forum für Aushandlungen zu bieten, um so neue Impulse
zu gewinnen, das Gespräch über diesen Anlass hinaus fortzusetzen und damit die Voraussetzungen zu schaffen für eine kulturpolitische
Neuausrichtung mit starker zivilgesellschaftlicher Handschrift.
Zur Mitwirkung eingeladen sind
Vertreter*innen der unterschiedlichen kulturellen Genres sowie der Kulturverwaltung und Kulturpolitik, ebenso wie kulturpolitisch
interessierte Vertreter*innen anderer Bereiche.
Tagesordnung
Vormittag
9:00
– 9:30 Ankunft
9:30 – 10:00 Eröffnung
Einführung Michael Wimmer
Begrüßung
Gerald Bast
10:00 – 11:30 Plenum I: Kollektive Keynote „Streitverkündigungen“ mit Asli Kislal,
Sven Hartberger, Thomas Höft, Yasmin Hafedh (Yasmo); Eva Egermann, Henrie Dennis. Danach und plenare Erstdiskussion
11:30
– 12:00 Kaffeepause
12:00 – 13:00 Ausschüsse I: Öffentlichkeit, Gerechtigkeit, Entgrenzung, Über/Leben
13:00
– 14:00 Mittagspause
14:00 – 15:15 Streitverkündigung Marlene Streeruwitz
14:15
– 15:00 Plenum II – Vorstellung und Diskussion der Zwischenergebnisse
15:00- 16:00 Ausschüsse II:
Öffentlichkeit, Gerechtigkeit, Entgrenzung, Über/Leben
16:00 – 16:30 Pause
16:30
– 18:30 Abschlussplenum – Präsentation und Diskussion der Ausschlussergebnisse in Anwesenheit von Kulturstadträtin Veronica
Kaup-Hasler, Moderation Stephan Hilpold/Der Standard