Die Wahrheit der Niederländischen Malerei. Eine Archäologie der Gegenwartskunst
mit anschließender Podiumsdiskussion
Eine Veranstaltung der Abteilung Kunsttheorie
In der Moderne muss Kunst ebenso wahr wie gegenwärtig sein. Kein Werk und keine Praxis können sich ernsthaft als Kunst
behaupten, ohne solchen Ansprüchen zu genügen. Doch wie konnten Wahrheit und Gegenwärtigkeit zu den entscheidenden, nicht-ästhetischen
Kriterien von Kunst werden?
Livestream:
Die hier vorgelegte Studie versucht diese Frage zu beantworten,
indem sie hinter die dominanten Begründungsmythen von Moderne und Gegenwartskunst im Sinne von heroischen Überwindungsleistungen
alles Alten im Namen eines Neuen blickt. Derart wird eine Tradition des Wahrheits- und des Gegenwartsbezugs von Kunst
sichtbar, die tief in jener Geschichte verwurzelt ist, als die Malerei begann, um ihren Status als Kunst zu ringen. Die historischen
Niederlande stellen zwischen dem 15. und dem 17. Jahrhundert den exemplarischen Schauplatz dieses Ringens dar. Durch den Verlust
vorgegebener Wahrheiten und Funktionen entwickelte die Malerei im Spannungsfeld zwischen ökonomischen, politischen und religiösen
Krisen besondere Strategien der Selbstbehauptung als Kunst. Anhand spekulativer Bildideen – dem Bild als Schwelle,
dem antagonistischen, dem analytischen und dem synthetischen Bild – wird die Wirkmächtigkeit dieser Strategien im Sinne eines
spezifischen Wahrheitseinsatzes nachvollzogen und so das Nachleben der Niederländischen Malerei als Gegenwartskunst erfasst.
PROGRAMM:
Begrüßung Gerald Bast
Zum Buch Helmut Draxler
Statements Antonia Birnbaum Sebastian Egenhofer Daniela
Hammer-Tugendhat
Podiumsdiskussion mit Antonia Birnbaum, Helmut Draxler, Sebastian
Egenhofer und Daniela Hammer-Tugendhat