Preis der Kunsthalle Wien 2019
Nina Vobruba
und Malte Zander erhalten den Preis der Kunsthalle Wien 2019
Der jährlich vergebene Preis ist eine Kooperation
von Kunsthalle Wien, Universität für angewandte Kunst Wien und Akademie der bildenden Künste Wien.
Der
Preis der Kunsthalle Wien wird heuer zum fünften Mal in Zusammenarbeit mit beiden Wiener Kunstuniversitäten vergeben. Jährlich
sichten die Jurys dafür etwa 150 Diplomarbeiten zur bildenden und medialen Kunst.
"Wir sehen es als eine der wichtigsten
Aufgaben der Kunsthalle Wien, die nächste Künstler/innengeneration zu unterstützen und sie zu ermutigen, ihr Potenzial auszuschöpfen.
Zu den institutionellen Aufgaben gehört es, sie bei der Entwicklung zukunftsweisender Werte und kollektiver Kapazitäten zu
fördern. Natürlich möchten wir auch mehr über die Anliegen und Interessen dieser neuen Generation erfahren, weshalb die Zusammenarbeit
mit zwei so aktiven Kunstuniversitäten in Wien für uns sehr wertvoll ist", so die neuen Direktorinnen der Kunsthalle Wien,
WHW – Ivet Ćurlin, Nataša Ilić und Sabina Sabolović.
Preisträgerin der Akademie der bildenden Künste Wien:
Nina Vobruba
Nina Vobruba (*1985, lebt in Fehring/A und Wien)
"Mit ihrer installativen
Assemblage nest bau zeichnet Nina Vobruba den Prozess der Umwandlung eines staatlich-militärisch geprägten Areals in den Kultur-,
Lebens- und Arbeitsraum einer soziokratisch-selbstorganisatorisch funktionierende Gemeinschaft überzeugend nach. Als Mitbegründerin
und -gestalterin dieses im steirischen Fehring florierenden und weltweit vernetzten Alternativmodells zur neoliberalen Ausbeutung
von Human Resources und Natur macht die bildende Künstlerin, Choreografin und Performerin mittels vielfältig ineinander verschachtelter
Körper, Objekte sowie Aufzeichnungen von Taktiken und Praktiken intime Fragmente der Komplexität rund um die Topographien
der Aneignung von Raum wahrnehmbar. Die Implementierung von nest bau in den Ausstellungsraum der Kunsthalle Wien Museumsquartier
hat zugleich das Potenzial, als Spiel- und Aufführungsort multimedial-diskursiver Veranstaltungen zu fungieren", lautet die
Begründung der Jury zur Preisvergabe.
Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien, ergänzt:
"Wir freuen uns, dass mit Nina Vobruba eine Studierende ausgezeichnet wird, die mit ihrem künstlerischen Gesamtkonzept der
Gesellschaft ein Alternativmodell sozialen Zusammenlebens als politischen Entwurf zur Disposition stellt."
Nina
Vobruba studierte bei Prof.in Carola Dertnig am Institut für bildende Kunst, Fachbereich Performative Kunst, Akademie
der bildenden Künste Wien.
Preisträger der Universität für angewandte Kunst Wien: Malte Zander
Malte Zander (*1991, lebt in Wien)
"Malte Zanders Filmstills zu seinem Projekt TORPOR
haben die Jury sowohl in der Fragestellung als auch in der technischen Umsetzung überzeugt. Was ist Wirklichkeit, wie wird
Wirklichkeit konstruiert, wie wird sie wahrgenommen? Ein Leitmotiv, an dem sich Zander abarbeitet, ist das verlassene Filmset.
Durch die Auswahl sublimer Bildmotive gelingt es ihm, ein ungewöhnliches Spannungsverhältnis zwischen der Realität des Filmsets
und dem Filmset als Produktionsort für Traum- | Kunstwelten aufzubauen. Eine inhaltliche Diskurs-Überfrachtung seitens des
Künstlers bleibt aus, sodass die Arbeiten für sich selbst stehen und sich scheinbar authentisch ihren Betrachter/innen präsentieren
können. Präzise, sensibel durchgeführte digitale Kompositionen demontieren diesen Anspruch an Wirklichkeit, so dass der Glaube
an das authentische Bild zwar nicht zerstört wird, aber immerhin ins Wanken gerät", so die Jurybegründung.
Gerald
Bast, Rektor der Universität für angewandte Kunst, führt weiter aus: "Die auf den ersten Blick wie ein beinahe unscheinbarer
Schnappschuss wirkende Arbeit von Malte Zander ist durch und durch konstruiert und arbeitet mit Mitteln der klassischen Malerei
wie Licht, Schatten und Perspektive. 3D-gerenderte Bilder künstlich erzeugter Orte deuten eine persönliche Geschichte an,
die jedoch im Fiktionalen bleibt. Trotz ihrer Konstruiertheit strahlen die Bilder große Nähe und Intimität aus."
Malte Zander diplomierte bei Prof. Henning Bohl am Institut für Bildende & Mediale Kunst/Abteilung
Malerei der Universität für angewandte Kunst Wien. Diplom 2019.
Jury
Jury der Akademie
der bildenden Künste Wien: Carola Dertnig, Erwin Bohatsch (Akademie der bildenden Künste Wien), Juliane Bischoff, Lucas Gehrmann
(Kunsthalle Wien), Marcus Hurttig (extern; Museum der bildenden Künste Leipzig). Vorsitz: Andrea B. Braidt (Akademie der bildenden
Künste Wien)
Jury der Universität für angewandte Kunst Wien: Cosima Rainer (Universität für angewandte Kunst Wien), Juliane
Bischoff, Lucas Gehrmann (Kunsthalle Wien), Marcus Hurttig (extern; Museum der bildenden Künste Leipzig). Vorsitz: Anja Seipenbusch
(Universität für angewandte Kunst Wien)
Termine
Pressekonferenz
28. November 2019 - 10:00
Preisverleihung und Eröffnung
28. November 2019 - 19:00
Kunsthalle
Wien Museumsquartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien
Ausstellungsdauer
29.
November 2019 - 26. Januar 2020
Kunsthalle Wien Museumsquartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien