Projektleiter: Ernst Logar
Ortsbezogene Kunst
Laufzeit: 07.07.2019 - 31.12.2024
Austrian Science Fund (FWF):
AR 547 Programm zur Entwicklung und Erschließung der Künste (PEEK)
https://base.uni-ak.ac.at/recherche/e:d4Lps2PzSBp6iP8rH6yv5n Innerhalb der Gesellschaft zeigt sich eine Abkehr von fossilen Energieträgern als
Energiequelle und gleichzeitig besteht die dringende Notwendigkeit, die CO2-Emissionen, die zur globalen Erwärmung und zum
Klimawandel beitragen, zu reduzieren. Das Projekt "Reflecting Oil" bietet eine innovative und multiperspektivische Reflexion
über Rohöl, das eines der bedeutendsten fossilen Ressourcen des modernen Lebens darstellt.
Diese allgegenwärtige, aber
schwer fassbare Substanz soll in ihrer materiellen Dimension als chemische Mischung,
in ihrer globalen Dimension als
geopolitische Konflikt- und Umweltbelastungsursache und in ihrem symbolischen Ausmaß als weltweites Objekt der Begierde überdacht
werden. Durch die Anwendung von kunstbasierten Forschungsmethoden wird der Rohstoff neu beleuchtet und soll in weiterer Folge
über nachhaltige Energie informieren.
Anhand der aktuellen Entwicklungen in der künstlerischen Forschung und jüngster
Fortschritte im theoretischen, akademischen Bereich der Energie- und Geisteswissenschaften, wird sich einer der federführenden
ForscherInnen auf diesem Gebiet, der Österreichische Künstler Ernst Logar, mit Hilfe von künstlerischen Experimenten mit dem
Rohstoff Rohöl beschäftigen. Durchgeführt werden diese Forschungsexperimente in den Laboratorien der Montanuniversität Leoben,
Department of Petroleum Engineering, mit der Unterstützung von WissenschaftlerInnen und einem interdisziplinären
ExpertenInnenteam der Universität für Angewandte Kunst Wien, der Universität Alberta und Waterloo (Kanada) und anderen AkademikerInnen.
Die unkonventionelle Manipulation des Materials Rohöl durch KünstlerInnen und NichtkünstlerInnen, und der kreative Einsatz
von technischen Geräten auf künstlerischer Ebene wird den industriellen Laborraum gedanklich aufbrechen und Platz für spekulative
Forschung und neue Denkweisen bieten.
Die unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen, wie visuelles Aussehen, Farbe, Geruch,
taktiler Sinn, Viskosität, Toxizität usw. sollen im Zuge des Projektes untersucht werden, um innovative Denkansätze mit dem
Ziel neue Darstellungsweisen und Narrative über Erdöl zu erzeugen, die zu öffentlicher Wahrnehmungsveränderung und
neuen
Perspektiven auf eine demokratische Zukunft ohne Erdöl führen. Auch eine kritische Diskussion über die Bedeutung der entstandenen
künstlerischen Arbeiten wird Teil des Forschungsprojektes sein.
Im Rahmen der künstlerischen Experimente wird eine
vielfältige methodische Herangehensweise in Verbindung mit einer multidisziplinären Teamreflexion angewandt. Die gewonnen
Forschungsergebnisse werden einer breiten Öffentlichkeit durch die Veranstaltung eines Petro-Kolloquiums, von Podiumsdiskussionen
und Ausstellungen,
und einer umfassenden Dokumentation, sowohl online, als auch als gedruckte Publikation zugänglich
gemacht.
Die hochmoderne Forschungsinfrastruktur der kooperierenden Institutionen wird sicherstellen, dass die
Forschungsergebnisse höchsten Qualitätsansprüchen entsprechen und deshalb wird jede Projektphase einen sinnvollen Beitrag
zum besseren Verständnis unserer auf Erdöl basierten Gesellschaft im 21. Jahrhundert leisten.
Das Projekt wird letztendlich
den Austausch zwischen Wissenschaft und Kunst stärken und Österreichische Forschungstätigkeiten auf internationaler Ebene
ausbauen.
Fotocredits: “Reflecting Oil” (mirror object (perspex in wooden frame), crude oil, oil pump,
tubes,electronics, Ernst Logar 2008
https://www.reflectingoil.info