Fokus Relationale Forschung


INTRA

Weitere Informationen zu INTRA Projekten finden Sie unter folgendem Link:
Angewandte Programm für inter- und transdisziplinäre Projekte in Kunst und Forschung (INTRA)

Digitale und soziale Transformation
Diese Projekte werden durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert und finden im Rahmen von „Digitale und soziale Transformation in der Hochschulbildung" als ausgewählte Digitalisierungsvorhaben an öffentlichen Universitäten statt und werden laufend ergänzt.

(Digitale) Forschungsinfrastrukturen 
Diese Projekte werden durch das BMWBF und in Kooperation mit der Recovery and Resilience Facility (RRF) der EU  finanziert. Im Fokus steht die strategische Entwicklung von qualitativ hochwertigen Forschungsinfrastrukturen zur Entwicklung und Erschließung der Künste (EEK) an österreichischen Universitäten.

 

Greenwashed Concrete


INTRA-Ausschreibung 2020

Greenwashed Concrete. Künstlerische Praxis mit, über und gegen Beton hinsichtlich widersprüchlicher Konzepte seiner Nachhaltigkeit.

Kontakt: Christoph Weber, Nikolaus Eckhard
Was können wir über Beton und seine Bedeutung für das Anthropozän lernen, wenn wir mithilfe künstlerischer Forschung widersprüchliche Definitionen seiner Nachhaltigkeit aufeinanderprallen lassen?

Beton wird oft als nachhaltig, regional und natürlich – also grünes – Material beworben. Die Umweltwissenschaften zeigen jedoch, dass speziell die Quantität der gegenwärtigen Produktion künftige Generationen vor enorme ökologische Herausforderungen stellen wird. Während die Bauindustrie Beton als “nachhaltig” aufgrund seines langen Lebenszyklus anpreist, und die Zementindustrie danach strebt, den Carbon Footprint zu reduzieren, haben Wissenschaftler*innen erkannt, dass Beton dauerhafte Spuren in der Geologie unseres Planeten hinterlassen wird und als signifikantestes Material des Anthropozäns definiert. Die Art und Weise wie wir Beton verwenden verursacht zudem weitere gravierende Umweltprobleme: Flächenversiegelung, Frischwasser- und Sandverbrauch, hohe CO2-Emissionen (8% der globalen jährlichen Menge), giftiger Feinstaub, überhitzte urbane Räume, die Schaffung massiver horizontaler und vertikaler Barrieren und die Reduktion der Biodiversität.

Greenwashed Concrete ist ein künstlerisches Forschungsprojekt mit, über und gegen Beton. Die Rolle von Beton in der Klima- und Biodiversitätskrise kritisch zu dokumentieren ist ein erstes Ziel. Das Projekt wird interdisziplinäre, kollaborative Forschungsmethoden entwickeln, die künstlerische Praxis, Umweltwissenschaften, Architektur, posthumanistische und neo-materialistische Philosophie verbinden. Greenwashed Concrete strebt ein radikales Umdenken in der Verwendung von Beton an: Wie können wir seine Dominanz innerhalb der Technosphäre verändern und wie könnte ein tatsächlich nachhaltiger Umgang mit diesem Baustoff, der nicht aus nachwachsenden Rohstoffen zusammengesetzt ist, aussehen?

Die Hauptbeteiligten sind die Künstler Christoph Weber und Nikolaus Eckhard. Sie bilden mit folgenden Experten ein Team: Fridolin Krausmann (Nachhaltigkeit), Jan Zalasiewicz (Anthropozän), Susanne Witzgall (Kunstgeschichte, Interdisziplinarität und Politik der Materialität).
Erste Ergebnisse des Projekts werden auf der Vienna Biennale for Change im Mai 2021 in der CLIMATE CARE Ausstellung im MAK zu sehen sein.



Kalkstein (Kumulatives Gewicht), 2021 
Steinbruch des Lafarge Zementwerkes Mannersdorf
Foto: Eckhard/Weber