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Ausgehend von dem 1979 erschienen Text „Grids“ der Kunsttheoretikerin Rosalind Krauss, werden wir der Bedeutung des Grid als
Mythos der Moderne anhand künstlerischer Arbeiten nachgehen. Laut Rosalind Krauss ist das Grid per se antinarrativ und ahistorisch,
leistet darin aber folgendes: „by its very abstraction the grid conveyed one of the basic laws of knowledge – the separation
of the perceptual screen from that of the „real“ world.“ 1
Dass es sich dabei nur um eine Lesrichtung des Grid handelt, zeigt die Geschichte und Bedeutung des Grid in Bezug auf Arbeit,
Gender und aktueller Diskurse um Digitalität. Das Grid wird als Mythos der Moderne in Kunst und Architektur, als Rationalisierungs-
und Ökonomisierungs Tool und als Utopie digital-virtueller Welten hin untersucht: Von der Entwicklung der Lochkarten durch
die Mechanisierung der Webstühle, erster feministischer Gewerkschaftsgründungen und Streiks in der Textilindustrie hinzu einer
systematischen Datenerfassung und normierenden Algorithmen: „Sexism, racism and other forms of discrimination are being built
into the machine-learning algorithms that underlie the technology behind many “intelligent” systems (…)“ 2
1Rosalind Krauss, „Grids“, in: The Originality of the Avant-Garde and Other Modernist Myths, Cambridge, Mass. and London 1985
2 Kate Crawford ist leitende Wissenschaftlerin im Social Media Collective von Microsoft Research und hält eine Gastprofessur
am MIT Center for Civic Media inne. Sie forscht zu den Themen gesellschaftlicher Wandel und Medientechnologien und schreibt
derzeit an
einem Buch über den Zusammenhang von Daten und Macht.
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