Vortragsreihe "Kunst - Forschung - Geschlecht"

 
Nina Lucia Groß & Tilman Walther

 

Banden bilden. Kompliz*innenschaft und solidarische Differenzen.

Ein Bericht aus der Praxis.

Mittwoch, 7. November 2018
18:00 - 20:00 Uhr
Seminarraum 7
(Oskar Kokoschka-Platz 2, Ferstel Trakt, 1.Stock)
 
© Tilman Walther

Ergebnisoffene Räume bieten, Bedürfnisse in Strukturen umwandeln, einfach nur abhängen.
Im Sommer 2016 eröffnete Tilman Walther gemeinsam mit Dominic Osterried das Pragmatische Jugendzentrum JUZ, das für fünf Monate die leerstehenden Räume einer Innenstadt-Galerie in Hamburg bespielte. Nina Lucia Groß gründete im Frühjahr 2017 mit sieben weiteren Frauen* das solidarische FLTI*-Netzwerk femrep e.V.
Das JUZ und femrep sind unter unterschiedlichen Vorzeichen und mit unterschiedlich motivierten Notwendigkeiten entstanden – sie richten sich gegen unterschiedliche – nicht zuletzt über das Gender der Gründer*innen herangetragene – Imperative und Zwänge und verfolgen doch eine ähnliche Strategie: Die solidarische Verbindung und die intersektionale Kompliz*innenschaft wird als widerständiges Prinzip im sozio-ökonomischen Zeitalter der Entsolidarisierung, Vereinzelung, des Konkurrenz- und Effizienzzwangs erprobt.
Die Vortragenden holen sich Richard Rortys Ironikerin und Bini Adamczaks Begriff der Beziehungsweisen zu Hilfe und sprechen über die Metaphern und Architekturen, die eine strukturelle Verankerung von solidarischer Praxis möglich machen können.

Nina Lucia Groß (geb. 1990 in Salzburg) hat an der Universität für Angewandte Kunst Sprachkunst und an der Universität Wien Kunstgeschichte studiert. Heute ist sie Doktorandin der Kunstgeschichte an der Universität Hamburg, Mitgründerin und Vorstandsmitglied des Vereins femrep e.V. und arbeitet als freie Autorin und Kuratorin in unterschiedlichen Zusammenhängen.

Tilman Walther (geb. 1985 in Braunschweig) ist Künstler, Autor und Kurator und hat an der HfBK Hamburg freie Kunst und Kunsttheorie studiert. Er ist Teil der kuratorischen Föderation Galerie BRD und betreibt ein soziokulturelles Küchenprojekt in Hamburg, er schreibt zu Solidarität und Computerspielen und durchwandert ab und an die Abräume deutscher Bundesländer.