Leitung: Univ.-Prof.
Julienne Lorz
Die Universität für angewandte Kunst bietet mit Expanded Museum
Studies ab dem Wintersemester 2021 ein Studien- und Forschungsfeld für die Untersuchung und Erweiterung des Museumsbegriffs.
Besonderes Merkmal des Studiums ist die inter- bzw. transdisziplinäre und praxisbezogene Verschränkung museologischer, kunst-
und kulturwissenschaftlicher, konservatorischer und künstlerisch-forschender methodischer Ansätze.
Wie
sieht das Museum der Zukunft aus?
Im Zentrum des 4-semestrigen Masterstudiengangs Expanded Museum Studies
steht die zukunftsorientierte Erforschung und Neuausrichtung des Museumsbegriffs.
Seit seiner Entstehung befindet
sich das Museum als Institution im stetigen Wandel und ist dabei nicht frei von Widersprüchen. Es ist Bildungs- und Forschungseinrichtung
seiner Sammlungen und zugleich Ort der Begegnung und Unterhaltung. Objekte sollen hier für ihre zukünftige Bedeutung aufbewahrt
werden und gleichzeitig gilt es, relevant zu sein in einem Umfeld veränderter Bedingungen für Gesellschaft, Arbeit und Umwelt.
Hier treffen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf unterschiedlichste Weise direkt aufeinander.
Relevanz
im Spannungsfeld von gestern und morgen
Auf der Suche nach Entwicklungspotentialen für die Institution
Museum und alternativen zukunftsfähigen Konzepten liegen folgende Leitfragen nah und werden konstruktiv-kritisch untersucht:
Hat das im 19. Jahrhundert etablierte Modell des Museums heute noch Bestand und wenn ja in welcher Form? Welche Veränderungen
sind notwendig, um Relevanz, Akzeptanz und Nutzung dieser Institutionen in einer diversen und globalisierten Bevölkerung
zu gewährleisten? Wie sieht ein Museum der Zukunft aus, das sich der gesamten Bandbreite Kunst-, Kulturschaffender und Themen
wie Entkolonialisierung, Diversität, Barrierefreiheit, Digitalität und Nachhaltigkeit stellt? Wie gehen KünstlerInnen mit
Institutionen um? Welche Rolle spielen sie und welche Ausstellungsmodelle machen im jeweiligen institutionellen Kontext Sinn?
Wie vermittelt man Kunst, Diskurse oder historische Ereignisse einem breiten Publikum? Welche Hürden gibt es zu bedenken
und zu überwinden? Wie wird man den Inhalten einer Institution gerecht und vereint dies anschlussfähig mit den Ansprüchen
des Publikums, der Institution sowie ihrer MitarbeiterInnen?
Diese Themen und mehr gilt es aus unterschiedlichen
Perspektiven zu eruieren, immer vor dem Hintergrund Museen als lebendige und gesellschaftsrelevante Orte zu verstehen.
Studienstruktur
Das Studium besteht aus vier Säulen und dem abschließenden Studienteil
- Masterkolloquium, Masterarbeit, kommissionelle Prüfung. Die Säulen sind wie folgt aufgeteilt:
> Lehrveranstaltungen
der Abteilung Expanded Museum Studies zu spezifischen Inhalten des Studiums.
> Transdisziplinäre
Lehrveranstaltungsformate, die abwechselnd von Abteilungen der Universität sowie externen Kooperationspartner*innen angeboten
werden und wissenschaftlich-theoretische, künstlerisch-forschende und konservatorisch-praktische Ansätze verbinden.
> Plattform für inter- und transdisziplinären Austausch: Die Studierenden gestalten
gemeinsam mit der Abteilungsleitung ein Programm und kooperieren mit externen Gästen und musealen Institutionen,
„Die Plattform“ fördert und reflektiert den intradisziplinären Austausch, sie stellt Bezüge zu aktuellen öffentlichen Diskussionen
her und integriert wissenschaftliche und praktische Ansätze. „Die Plattform“ ist ein offener Aktions-, Diskurs- und Reflexionsraum,
der sich durch alle Studiensemester mit Ausnahme des letzten zieht.
> Wahlfächer:
Das Studium sieht freie Wahlfächer und verpflichtende Wahlfachbereiche vor. Verpflichtend wählbar sind Lehrveranstaltungen
aus dem Angebot der Abteilungen Kunstgeschichte, Kunsttheorie, Kulturwissenschaften, Transkulturelle Studien, Philosophie,
Medientheorie, Architekturgeschichte und -theorie, Designgeschichte und -theorie, Kunst- und Wissenstransfer, Konservierung
und Restaurierung, sowie aus den Bereichen Kulturerbe* (Cultural Heritage), Global Challenges und Sustainable Development
Goals* sowie Gender Studies.