Leitung: Univ.-Prof. Mag.phil.
Dr.phil. Eva Kernbauer
Innerhalb des künstlerischen Studiums vermittelt die kunsthistorische
Ausbildung zweierlei: einerseits Grundlagenwissen zur Geschichte der bildenden Kunst, andererseits die Kompetenz zum eigenständigen
wissenschaftlichen Arbeiten. Wissenschaftliche Kenntnisse stärken Kritikfähigkeit, sie schulen visuelle Analysekompetenz,
theoretisches Reflexionsvermögen und die Fähigkeit zur sprachlichen Vermittlung. Gerade in Hinblick auf die gegenwärtige Erweiterung
des künstlerischen Tätigkeitsfelds bis hin zur künstlerischen Forschung ist die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen
Methoden ein grundlegender Ausbildungsbestandteil. So wie Kunst, Architektur, Design und audiovisuelle Mediengestaltung alle
Sphären des gesellschaftlich-kulturellen Handelns berühren, kreuzen sich auch in der Kunstgeschichte als Disziplin verschiedene
Diskurse und Praktiken. Eine methodisch reflektierte kunsthistorische Ausbildung ist daher stets um die Überprüfung und Überarbeitung
des eigenen Vokabulars und der eigenen Zugänge bemüht.
Ein Schwerpunkt der kunstgeschichtlichen Lehre und Forschung an
der Angewandten ist die Gegenwartskunst: Der Blick auf die Kunstgeschichte wird aus aktuellen Fragestellungen heraus entwickelt,
um das erworbene historische und wissenschaftlich-methodische Wissen für eine kritisch und kreativ auf die Gegenwart gerichtete
Haltung fruchtbar zu machen.
Aktuelle Forschungsschwerpunkte der Abteilung sind Geschichtsbezüge in der Gegenwartskunst,
künstlerische Arbeitsmodelle, frühmoderne Subjektivitätsmodelle in der neuzeitlichen Malerei, Genderfragen, methodologische
Fragen zur Historisierung von Gegenwartskunst, Surrealismus und Avantgardeforschung sowie Aspekte der Videokunst und Filmgeschichte.