Leitung: Univ.-Prof.
Jan Svenungsson
Die Zeichnung ist die Basis der bildenden Kunst. Sie ist die
Grundlage aller Visualisierung und dem unmittelbaren Ausdruck in der Kunst am nächsten. Beginnend mit der Zeichnung umfasst
der Bereich der Grafik/Zeichnung ein komplexes und weites Feld von Ausdrucksmöglichkeiten.
Unabhängig davon, in
welcher Form das Werk realisiert wird, kann Zeichnen als eine Schnittstelle verstanden werden: zwischen dem Denken und dem
Machen; der Beobachtung und der Darstellung; der Idee und dem Bild. Zeichnung funktioniert als ein Werkzeug taktiles Wissen
zu erlangen - oder umzusetzen.
Parallel zu der unersetzbaren Unmittelbarkeit des Werkzeugs Zeichnung bieten die
unterschiedlichen künstlerischen Drucktechniken eine ganze Palette von prozessorientierten und medialen Ausdrucksmöglichkeiten
für bildende KünstlerInnen an. In der Abteilung wird das ganze Spektrum unterrichtet: traditionsreiche analoge Techniken ebenso
wie Reprografie und neueste digitale Verfahren.
Die Auseinandersetzung mit den traditionellen Drucktechniken bietet
KünstlerInnen ein präzises analytisches Instrument, um Bilder sowohl praktisch als auch intellektuell im voraus zu planen
und analysieren. Grenzen sind notwendige Bedingungen für Freiheit und Grenzüberschreitung. Gleichzeitig bietet die schnelle
und flexible digitale Entwicklung die Grenzenlosigkeit als Prinzip an.
Die Arbeit mit analogen druckgrafischen
Techniken und das Zeichnen fördern eine besondere Art von taktiler Intelligenz, die für bildende KünstlerInnen sehr wertvoll
sein kann, als Alternative zu und/oder in Verbindung mit der schnellen Entwicklung von digitalen Bildmedien.
Es
ist heute nicht mehr möglich, eine Technik als Selbstzweck zu betrachten. Jeder Künstler und jede Künstlerin muss sich auch
mit der Frage nach Inhalten auseinandersetzen. Der Inhalt in der Kunst entsteht in einem nicht übersetzbaren, dialogischen
Prozess zwischen der Absicht der KünstlerInnen, den Werkzeugen, die sie benutzen und der Umwelt, die ihre Arbeit wahrnimmt.
In der Kunst heute gibt es keine Hierarchie der Genres mehr, diese ist ersetzt durch eine Hierarchie der Aufmerksamkeit.