Textil - Freie,
angewandte und experimentelle künstlerische Gestaltung
Textile Materialitäten und Strukturbildungen begegnen uns in verschiedensten Variationen in Alltagskulturen, in Moden und
Styles sowie in Design, in Technik, Kunst und Architektur. Die Abteilung Textil – Freie, angewandte und experimentelle Gestaltung
beschäftigt sich mit ihrer Erschließung, Vermittlung und ihren Positionierungen. Textiles wird in künstlerischen Projektarbeiten
gleichermaßen als Medium der Selbstinszenierung und kulturellen Verortung untersucht sowie als ein sich rasant und breit entwickelndes
Element unserer Materialkultur und als Vernetzungsmodell thematisiert. Als künstlerisches wie als technisch-funktionales Gestaltungselement
werden Textilien in unterschiedlichen Arbeitsformaten eingesetzt. Die Verschränkung von Theorie und Praxis in der Lehre öffnet
den Zugang zu vielschichtigen Erfahrungs- und Erkenntnisräumen – eine Voraussetzung, um die Konstruktionsprinzipien und Bedingtheiten
des Textilen in seinen ästhetischen Manifestationen untersuchen und dekonstruieren zu können. Auch die differenzierte Vorbereitung
auf zukünftige Arbeitsfelder und deren Gestaltung sind Gegenstand der Beschäftigung mit dem Textilen.
Ziel der
Abteilung ist es, die Studierenden zu einer reflektierten künstlerischen bzw. Designpraxis und zur Entwicklung einer differenzierten
Kritik- und Vermittlungsfähigkeit zu befähigen, in Hinblick auf eine spätere künstlerische und/oder designorientierte, kunstpädagogische
oder kunstvermittelnde Tätigkeit. Die AbsolventInnen sind in der künstlerischen Lehre an mittleren und höheren Schulen sowie
im tertiären Bildungsbereich tätig, in der Design- und in der Medienbranche oder in der Ausstattung bei Bühne und Film.
Mit internationalen Partnern entwickelte die Abteilung über Jahre eine Reihe transdisziplinärer und transkultureller
Projekte. Studierende sowie AbsolventInnen der Angewandten realisierten zuletzt Forschungs- und Projektarbeiten in Marokko,
Bhutan, Indien, Indonesien, China, mit der Makarere University in Kampala, Uganda und mit der Joshibi University in Tokyo.
Ein FWF-Forschungsprojekt befasste sich mit Hallstatttextilien und ihrer Inspiration für gegenwärtige Applikationen. 2014
unternahm die Abteilung mit Studierenden im Rahmen des Projekts „Ikat Farbspiegelungen“ – ein Projekt zur Erschließung von
Ikat-Techniken als künstlerische Gestaltungsgrundlage – eine Studienreise nach Usbekistan. „Shapeshifting“ ist ein Projekt,
das im Rahmen einer Konferenz zum Thema „Transformative Paradigms in Fashion and Textile Design“ in Auckland startete. Für
das Projekt „[a]FA Stage Haduwa Arts & Culture Institute, Apam, Ghana“ des Lab [applied] Foreign Affairs am Institut für
Architektur entwickelt die Abteilung Textil als Kooperationspartner bewegliche Wände für die Bambusstruktur des Bühnenraums.