Zur Lage der Polis: Walter Benjamin

Philosophie

Workshop im Rahmen einer internationalen Universitätskooperation
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Antonia Birnbaum und Prof. Dr. Anne Eusterschulte

Obwohl der Begriff Polis in dem Werk von Walter Benjamin nie erwähnt wird, sind alle seine Bestimmungen stets in seinem Denken präsent. Die archaische griechische Polis setzt sich aus drei Elemente zusammen: der Begriff bestimmt ein Kollektiv, ein Territorium, eine politische Konstitution.

Gerade weil Benjamin der Philosoph unter den Deutschen ist, der niemals das Griechische als Ursprung betrachtet hat, erschließt er mit einer eigentümlichen Prägnanz die Zersetzungen, Widersprüche, und Diskontinuitäten, um die sich diese Elemente in der Moderne neu gruppieren. Nie reduziert Benjamin die Stadt auf den Staat, das Kollektiv auf seine bürgerliche, nationale Identität, das Territorium auf den Ort einer Machtausübung, immer wieder reißt er diese Differenzen auf und schreibt sie um, insbesondere in seiner Reflexion zur Tragödie.
 
In diesem Workshop wird auf die vielfältige Verfremdung der Polis fokussiert, um nochmals zu fragen, wie dabei das Verhältnis des Nicht-Politischen zum Politischen neu gedacht werden kann. Die Themen können sowohl auf häufig rezipierte Momente zurückgreifen, sie können aber auch in Sachen Literatur und Kunst aufgegriffen werden. Der hier angezeigte Rahmen soll ein breites Spektrum von Perspektiven öffnen, die bis ins Zeitgenössische hineinreichen.
 
Dieser Workshop führt eine Zusammenarbeit weiter, die gemeinsam von Univ.-Prof. Dr. Antonia Birnbaum (damals Universität Paris 8) und Prof. Dr. Anne Eusterschulte (Freie Universität Berlin) organisiert wurde und bereits zwei Mal stattgefunden hat. Diese Zusammenarbeit wird nun an der Angewandten verortet.
 
In diesem Rahmen werden weitere Beiträge eingebracht von: Univ.-Prof. Dr. Jacques-Olivier Bégot (Professor an der Universität Rennes I), Univ.-Prof. Dr. Antonia Birnbaum (Abteilung Philosophie an der Universität für angewandte Kunst), Univ.-Prof. Dr. Helmut Draxler (Abteilung Kunsttheorie an der Universität für angewandte Kunst), Prof. Dr. Anne Eusterschulte (Freie Universität Berlin), Lea Fink (Doktorandin an der TU-Berlin), Dr. Simon Godart (Philosoph und Literaturwissenschaftler aus Berlin), Michel Métayer (Leiter der neuen französischen Ausgabe von Benjamins Werken) und Dr. Ana Samardzija Scrivener (Professorin für Philosophie, ISDAD Toulouse).
 
Aufgrund der eingeschränkten Platzanzahl ist eine Teilnahme für Studierende nur mit Voranmeldung möglich (philosophie@uni-ak.ac.at)

ZUR LAGE DER POLIS: WALTER BENJAMIN
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