Erweiterungsstudium zum Bachelorstudium Lehramt für ein weiteres Unterrichtsfach (kein zusätzlicher
akad. Grad)
Absolvent*innen eines Lehramtsstudiums sowie aktuell gemeldete Lehramtsstudierende haben
die Möglichkeit, in Form eines Erweiterungsstudiums (Bachelor) ein zusätzliches Studienfach zu absolvieren – Details
sind an entsprechender Stelle im Curriculum des Lehramtsstudiums erläutert.
Erweiterungsstudium
für Absolvent*innen sechssemestriger Lehramtsstudien (kein zusätzlicher akad. Grad)
Das Erweiterungsstudium
dient der Erweiterung der Kompetenzen, die im Rahmen eines sechssemestrigen Bachelorstudiums für das Lehramt im Bereich der
Sekundarstufe (Allgemeinbildung) an einer Pädagogischen Hochschule erworben wurden (siehe
Mitteilungsblatt
20).
Die Besonderheit des Studiums besteht in der engen Verbindung von Praxis und Theorie – sogenannte "Säulen"
des Bachelorstudiums Lehramt sind:
- Künstlerische Praxis sowie wissenschaftliche Praxis,
- Fachdidaktische
Theorie und Praxis,
- Pädagogische und bildungswissenschaftliche Theorie und Praxis,
- Schulpraktische Ausbildung.
Die
Angewandte bietet vier Studienfächer (davon werden zwei nur noch auslaufend geführt) für das Lehramt in den Sekundarstufen
I und II, für tertiäre Bildungsbereiche sowie für alle professionellen Felder an, für die ein künstlerisch/gestalterisches,
ein material-, medien- und technikbezogenes, ein kunst- und kulturwissenschaftliches sowie ein pädagogisches und didaktisches
Kompetenzspektrum ein notwendiges und gutes Fundament darstellen.
Die Zukunft einer guten Schule baut auf motivierten,
kompetenten und empathischen Persönlichkeiten auf. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich in persönlicher und fachlicher
Hinsicht geeignete Personen für den Lehrberuf entscheiden: (Jungen) Menschen Inhalte zu vermitteln, für sie und mit ihnen
Lehr- und Lernprozesse zu gestalten. Wer sich für ein Lehramtsstudium an der Angewandten entschließt, das über das Berufsfeld
Schule hinaus eine berufliche Vorbildung für künstlerische und kunstvermittlerische Tätigkeiten und Praxen im Kontext diverser
sozialer Felder anbietet, sollte Freude, Interesse und Fähigkeiten mitbringen, mit unterschiedlichsten Menschen, Zielgruppen
und Öffentlichkeiten zu arbeiten.
Für einen gelingenden Unterricht ist eine breite und zugleich vertiefte künstlerische
Praxis der Lehrer*innen eine ebenso notwendige und solide Voraussetzung wie die wissenschaftliche Fundierung und Fähigkeit
zur Kontextualisierung, pädagogische und fachdidaktische Kompetenzen sowie Stärken in Kommunikation und Vermittlung. Die Identität
der zukünftigen Kunstpädagog*nnen und -vermittler*nnen ist dementsprechend hybrid: Lehrende, Künstler*innen und Forschende.
Das Lehramtsstudium an der Angewandten baut auf künstlerischer Forschung und Praxen auf und ist wie alle universitären Lehramtsstudien
als wissenschaftliches definiert.
Pädagogisches Handeln, sei es im schulischen Rahmen oder in anderen Vermittlungskontexten,
ist immer auch kommunikatives und soziales Handeln. Daher sollten Bewerber*nnen über entsprechend hohe soziale sowie sprachliche
Kompetenzen verfügen. Letztere umfasst sowohl den mündlichen und schriftlichen Ausdruck als auch eine Argumentations- und
Vermittlungsfähigkeit. Daraus leiten sich besondere Anforderungen ab. Es ist wichtig, das Interesse mitzubringen, die eigenen
Perspektiven in ein Verhältnis zu setzen. Das heißt, auch über Fächer-, Disziplinen- und Ländergrenzen hinaus kommunizieren,
Inhalte diskutieren und verhandeln zu können.
Eine diesen Anforderungen entsprechende persönliche, pädagogische und
fachlich-künstlerische Eignung der BewerberInnen wird in einem entsprechend differenzierten Zulassungsverfahren geprüft. Dieses
umfasst mündliche, schriftliche und gestalterische Anteile.
kkp: Kunst und kommunikative Praxis (UF Kunst und
Gestaltung)
Fokus des Studienfachs ist die Erschließung und Vermittlung der vielgestaltigen und komplexen Felder
visueller Kultur, der bildenden Künste, medialer Repräsentationen und kommunikativer Praxen. Es ist auf den Aufbau interdisziplinärer
Kompetenzen ausgerichtet – sowohl in Hinblick auf technische und mediale Grundlagen sowie hinsichtlich künstlerischer und
kultureller Praxisformen, ihrer kunst- und kulturwissenschaftlichen Reflexion und transdisziplinären und gesellschaftlichen
Kontextualisierung. Die Projektarbeiten siedeln sich an im breiten und vielschichtigen Feld gegenwärtiger künstlerischer Produktion
und visueller Mediengestaltung. Die Verschränkung von Theorie und künstlerischer Praxis betont einen mehrperspektivischen
Zugang zu Themen. Konstruktionsprinzipien und ihre Bedingtheiten werden untersucht und darüber eine visuelle Lese- und Deutungsfähigkeit
sowie eine eigene Ausdrucks- und Handlungsfähigkeit entwickelt.
Die erworbenen Kompetenzen werden in unterschiedlichen
Lehrveranstaltungsformaten mit fachdidaktischen, pädagogischen und bildungswissenschaftlichen und schulpraktischen Kompetenzen,
also der Praxis und Theorie der Vermittlung von Kunst und Kultur, verschränkt und in Projektarbeiten vertieft.
dex:
Design, materielle Kultur und experimentelle Praxis (UF Technik und Design)
Das Studienfach ist auf den Erwerb
all jener kognitiven, aktionalen und evaluativen Fähigkeiten ausgerichtet, die eine strukturierte, zweckgebundene, freie und
experimentelle Praxis im Zusammenwirken von Materialkultur, Technik, Design und Gesellschaft ermöglichen. Im Zentrum dieser
Praxen, die auf Reflexions- und Kritikfähigkeit aufbauen und vom Anspruch auf Nachhaltigkeit getragen sind, steht das Verhältnis
von Mensch und Artefakt, eingebettet in umgebende Systeme und Environments. Vermittelt werden technologische, materialspezifische
und analoge wie digitale mediale Grundlagen, die Einsicht in Konstruktionsprinzipien und systemische Bedingtheiten, die Einschätzung
von Wirkung und Verhältnismäßigkeit sowie das Erkennen von Entwicklungspotenzialen. Mit der entwickelten Handlungsfähigkeit,
die auch soziale, ökonomische und ökologische Konsequenzen berücksichtigt, leistet das Fach einen wesentlichen Beitrag zu
einem demokratischen Grundverständnis und gesellschaftlicher Kohärenz.
Die erworbenen Fähigkeiten werden in unterschiedlichen
Lehrveranstaltungsformaten verschränkt mit fachdidaktischen, pädagogischen und bildungswissenschaftlichen und schulpraktischen
Kompetenzen, also der Praxis und Theorie der Vermittlung von Kunst und Kultur und individuell vertieft.
Das
Lehramtsstudium besteht aus der Kombination zweier Unterrichtsfächer, die auch an verschiedenen Universitäten absolviert werden
können.
Berufliche Perspektiven
Das Lehramtsstudium orientiert sich sowohl am aktuellen
Stand der Erschließung der Künste als auch am Forschungsstand der beteiligten Wissenschaften sowie den Lehrplänen der Mittleren
und Höheren Schulen und den darin enthaltenen allgemeinen und fachspezifischen Bildungszielen.
Es dient der künstlerisch/fachwissenschaftlichen,
fachdidaktischen, der pädagogischen, bildungswissenschaftlichen und der schulpraktischen Grundausbildung als Berufsvorbildung
in jeweils zwei Unterrichtsfächern für das Lehramt an Mittleren und Höheren Schulen sowie an Berufsbildenden Höheren Schulen.
Eine
vollständige Lehrbefähigung setzt allerdings den Abschluss eines konsekutiven Masterstudiums voraus.
Über
das Lehramt hinaus baut das Bachelorstudium Kompetenzen für weitere Berufsfelder auf:
- für außerschulische Bildungsbereiche
für Jugendliche und Erwachsene,
- für das tertiäre Bildungsfeld für Museumspädagogik,
- Kunst-, Architektur-,
Design- und Technikvermittlung,
- Kulturvermittlung,
- für Freizeitpädagogik,
- für Tätigkeiten in verschiedenen
Medienbereichen und Kultureinrichtungen
- sowie für diverse Felder künstlerischer und kultureller Produktion.
Aus
der kontinuierlichen und kritischen Arbeit an Theorien und Methodologien resultieren Erkenntnisse und Praxen – sowohl für
das Berufsfeld Schule wie für außerschulische Berufsfelder – als differenzierte, lebendige und entwicklungsfähige theoretische,
praktische und methodische Basis für eine aktive Beteiligung an der Entwicklung von künftigen (Berufs)Feldern. Der Aufbau
von Forschungskompetenzen, bezogen auf alle Studienbereiche, untermauert diese Vision von kompetenten und emanzipierten,
engagierten und differenziert kommunikationsfähigen, empathischen Pädagog*innen und Vermittler*innen.