Frieda
Paris gewinnt den österreichischen Buchpreis Debüt 2024
Frieda Paris
(c) El Menges
20. November 2024
Frieda Paris, Sprachkunst Absolventin, wurde für ihr
Langgedicht „Nachwasser“ mit dem österreichischen Buchpreis Debüt 2024 ausgezeichnet.
Die Angewandte gratuliert!
Frieda Paris’ Langgedicht „Nachwasser“ ist ein Wagnis. Wer schon traut sich mit
dem Debüt auf die spiegelglatte Fläche autopoetischer Lyrik und poetologischer Reflexion, setzt sich ungeschützt aus? Paris.
Sie erkundet das Schreiben beim Schreiben, zieht uns in diesen Prozess hinein, hält auf uns zu und stürzt – nicht. Angetrieben
vom „Zweifell“ als „Schreiborgan“, begleitet vom Vogel ‚Lomeise‘ auf der „Schreibschulter“ findet das Ich reichhaltiges Wortmaterial,
das es an seinem poetischen „Schneidetisch“ montiert. Es entstammt einem Eintauchen in viele Quellen, allen voran in den Nachlass
Friederike Mayröckers, der „Großen Wortmutter“: ins Nach-wasser. Doch in diesem Making-of a Poem wird den Leser:innen in 110
Sequenzen noch weit mehr aufgefächert. Das Schreiben, das Wie-und-warum-Schreiben, das Dichterin-Werden von Kindheit an, Erinnerungsspuren
von Liebe und Verlust werden gekonnt versetzt mit Fundstücken einzelner Wortväter von Paul Celan bis Peter Waterhouse, vor
allem aber vieler Wortmütter, von Ingeborg Bachmann über und immer wieder Mayröcker bis Sarah Kirsch – und eine poetische
Antwort auf die Frage gegeben: Was darf ein Gedicht? Alles.
Frieda Paris
Geboren 1986
in Ulm. in Wald machte sie ihr Abitur und war Gesellin zur Damenschneiderin. Seit 2010 lebt sie in Wien. Dort studierte sie
Theater,- Film und Medienwissenschaft sowie Sprachkunst. Paris entwickelt Hörspiele (zuletzt „Herzbefellt“, ein Nachrufen)
und Gedichte, immer nah am Material. 2020 war sie Finalistin für den 28. Open Mike. „Nachwasser“ ist ihr Debüt.