Preise für Absolventinnen des I oA

Naomi Neururer und Nikola Beim ausgezeichnet

01. Juli 2025
Der Wissenschaftspreis Architektur der Bundessektion Architekt*innen sowie der Forschungspreis für Architektur der Bundeskammer der Ziviltechniker*innen 2025 gehen an zwei Absolventinnen des Instituts für Architektur der Angewandten.
Naomi Neururer wird für ihre Diplomarbeit mit dem Titel "PLASTI.CARE - Transforming Short-lived Plastic into Durable Architecture for a Selfcare Center" mit dem Forschungspreis für Architektur der Bundeskammer der Ziviltechniker*innen 2025 ausgezeichnet. Betreut von Greg Lynn hat Neururer mit dieser Arbeit ihr Studium am I oA der Universität für angewandte Kunst Wien im Juni 2024 erfolgreich abgeschlossen. Plasti.Care setzt sich mit der Frage auseinander, wie recycelter Kunststoff als eigenständiges, atmosphärisch wirksames Baumaterial in der Architektur eingesetzt werden kann. Die Masterarbeit versteht Plastik nicht als Ersatz herkömmlicher Baustoffe, sondern als Chance, neue gestalterische und konstruktive Ansätze zu entwickeln. Im Fokus steht ein Selfcare Center, das vollständig aus recyceltem Plastik besteht und Räume für körperliche und mentale Regeneration schafft. Die Arbeit hinterfragt gewohnte Vorstellungen von Materialwert, Dauerhaftigkeit und Raumwahrnehmung

Für ihre Dissertation "Architektur der Erinnerung: Monumente jenseits des Digitalen" wird Nikola Beim mit dem Wissenschaftspreis Architektur der Bundessektion Architekt*innen 2025 ausgezeichnet. Nikola Beim hat ihr Doktoratsstudium am I oA der Angewandten, betreut von Mario Carpo, im Juli 2024 abgeschlossen.
Ihre Dissertation untersucht die erstmalige axiologische Studie von Denkmälern, wie sie im Der Moderne Denkmalkultus: Sein Wesen und Seine Entstehung durch den österreichischen Kunsthistoriker Alois Riegl im Jahr 1903 in Wien definiert wurde. Sie verfolgt deren Einfluss auf die Architektur und Denkmalpflege vom zwanzigsten bis ins einundzwanzigste Jahrhundert, wobei der Schwerpunkt vom Physischen ins Digitale verlagert wird. Die Dissertation ist in drei Forschungsbereiche gegliedert: “Die Anmerkungen zum Modernen Denkmalkultus,” “Die Anamnese des Kultes” und “Der Kult jenseits des Digitalen.” Im Zentrum der Recherche steht die Frage nach dem Wert von Denkmälern im einundzwanzigsten Jahrhundert innerhalb des digitalen Raums, während sie Riegls Theorie der Denkmalpflege reflektiert. Zusätzlich strebt das Projekt die Entwicklung eines neuen Repräsentationsmodells für Denkmäler an, das sich im Schnittpunkt von physischen und digitalen Umgebungen bewegt und dabei zeitgenössische digitale Werkzeuge und Methoden nutzt.

Beide Preise werden am 16. Oktober im Architekturzentrum Wien verliehen.