Dies markiert eine natur-
und kulturwissenschaftliche Wende, die eine ökologische und künstlerische Metabolie begründet. Materialitäten und Organismen
werden zu künstlerischen Kollaborateuren. Objekte der Kunst mutieren zu handelnden und lebendigen Subjekten, die Wirklichkeiten
über symbolische Repräsentationen hinaus metabolisch zum Sprechen bringen. Wenn Kunst heute mit Natur, Ökonomie und dem Politischen
neue Allianzen knüpft, geht es um das Leben und Überleben, woraus sich die kurze Formel für eine planetare Erzählung ableitet:
Kunst ist Leben und Leben ist Metabolismus.
Thomas Feuerstein verwebt in seinen Werken Kunst, Literatur und Philosophie
mit Ökonomie, Politik, digitalen Medien und Biotechnologie zu künstlerischen Narrativen. Seine Projekte untersuchen das Zusammenspiel
von Individualität und Sozialität, erforschen "molekulare Skulpturen", formulieren eine Ästhetik der Entropie und entwickeln
eine kybernetische "Daimonologie" kultureller Prozesse. Die Arbeiten umfassen raumgreifende Installationen, prozessuale Skulpturen,
Zeichnungen, Hörspiele, Bio- und Netzkunst. Zentrale Aspekte bilden die Verknüpfung von verbalen, visuellen und materiellen
Elementen, das Aufdecken latenter Überlagerungen von Fakt und Fiktion sowie die Verbindung zwischen Kunst und Wissenschaft.
Feuerstein hat dafür die künstlerische Methode der "konzeptuellen Narration“ begründet. Thomas Feuerstein studierte Kunstgeschichte
und Philosophie und promovierte 1995 an der Universität Innsbruck. Er war u.a. ab 1992 Mitherausgeber der Zeitschrift Medien.Kunst.Passagen,
arbeitete an Forschungsaufträgen über Kunst und Architektur und Kunst im elektronischen Raum. Seit 1997 ist Feuerstein Lektor
und Gastprofessor an Universitäten und Kunsthochschulen, zuletzt Professor für künstlerische Diskurse am Institut für experimentelle
Architektur/studio3 der Universität Innsbruck.
www.transarts.at